Dienstag, 10. Juli 2012, 1. Tag
Endlich,
es ist soweit. Nachdem wir den heutigen Vormittag noch so gut es ging
vertrödelt haben, geht es schließlich los.
Irgendwie
hatte es mein Vater geschafft sich so früh von Arbeit loszueisen,
dass er pünktlich um 14 Uhr bei uns eintraf. Schnell noch einen
Kindersitz ins Auto geworfen und ab geht’s zum Flughafen. Natürlich
nicht, ohne nochmal einen Stau mitzunehmen, aber dank großzügiger
Planung ist auch das kein Problem.
Am
Flughafen abgeladen, viel mehr war das tatsächlich nicht, denn die
Kurzparker-Preise haben es in sich, huschten wir flink in durch die
Hallen und fanden schnell unseren Check-In-Schalter. Kurzer Check, ob
das Handgepäck wirklich den erlaubten Abmessungen entspricht und der
aufzugebende Koffer auch nicht zu schwer ist, mit 19,2 kg beinahe
perfekt ausgenutzt.
Am
Schalter die erste Überraschung, wir hätten doch zwei Koffer
aufgeben können, sowohl für Hin- als auch Rückflug ist das so
gebucht. Steht auch auf dem Ausdruck. Wir hätten beide schwören
können, wir hätten nur einen Koffer inklusive... Na ja, hätte uns
ein wenig Panik beim Packen erspart aber so haben wir auf dem
Rückflug keine Sorgen, schließlich wartet noch ein Koffer in Bath
auf uns, der bei Ebay ersteigert wurde.
Weiter
geht es durch die Security und dann stehen wir auf der anderen Seite
und warten. Eigentlich soll der Flug um 16:55 Uhr gehen, aber wegen
eines ins linke Triebwerk geratenen Vogels werden noch zusätzliche
Checks durchgeführt, mit uns als Zeugen, denn unsere Maschine steht
nur ein paar Meter von unserem Gate entfernt und wir haben einen
direkten Blick darauf. Das macht die Wartezeit natürlich nicht
erträglicher, um uns herum schreien und rennen Kinder, auch unser
eigenes ist nur noch schwer zu bändigen, alle werden nervös und nur
bei der geringsten Bewegung von Seiten der Mitarbeiter springen alle
Fluggäste auf, um die ersten am Ausgang zu sein, denn bei EasyJet
herrscht freie Platzwahl...
Um
17:30 hebt die Maschine ab. Jetzt geht es also wirklich los. Ich
überlege noch, ob ich die englischsprachige Stewardess in ein
Gespräch verwickeln soll, in dem ich ihr erkläre, dass ein Ebook
nur sehr unwahrscheinlich das Flugzeug zum Absturz bringen wird,
sollte es bei Start oder Landung benutzt werden, entscheide mich dann
aber dazu, die wenigen Minuten aus dem Fenster zu schauen und nicht
auffällig zu werden.
Nach
einem ereignislosen Flug und knapp zwei Stunden Später landen wir
sicher in Bristol. Die Uhren gehen hier etwas langsamer, deshalb
müssen wir sie eine Stunde zurückstellen.
Ich
werde zügig durch die erneute Personenüberprüfung gelassen, der
Rest der Familie wird genauer untersucht, ich finde das richtig, denn
sie sehen schon recht verdächtig aus...
Im
Anschluss steuern wir zielstrebig auf die Autovermietungen zu. Nach
kurzer Verhandlung bekommen wir einen recht neuen silbernen Vauxhall (also
Opel, nur viel cooleres Emblem) Insignia mit etwas über 25000 Meilen
auf der Uhr. Der Kofferraum ist größer, als er aussieht und das
Gepäck verschwindet ohne Probleme komplett darin. Ab sofort wird
also ständig verhandelt werden, wer fahren darf. Zum Glück habe ich
noch die Versicherung hinzugebucht, mit der die Zuzahlungen bei
eventuellen Schäden entfallen, aber dazu später mehr.
Die
erste Fahrt dauert nicht lang, vielleicht 15 Minuten, doch bekommen
wir ein gutes Gefühl für die Straßenverhältnisse in England. Der
erste Anlaufpunkt ist, wie sollte es anders sein, ein Tesco unweit
des Flughafens. Der Einkauf hingegen ist ausgedehnt und wir schwelgen
ob des Angebots im siebten Himmel. Wichtigste Erwerbungen: gebackene
Bohnen, Bacon, Crumpets, Cheddar und diverse Sorten Trinkschokolade.
Also alles was man für ein „full English breakfast“ braucht.
Es
geht weiter zur Jugendherberge in Bristol. Dank der Navis (ein TomTom
One und mein Garmin Dakota) finden wir ohne Probleme unseren ersten
Ort zur Übernachtung. Die Herberge liegt direkt am Fluss, überhaupt
ist Bristol viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe.
Wir
können nicht unmittelbar am Haus parken, aber ein paar Minuten zu
Fuß entfernt gibt es einen „pay and display“ Parkplatz, der
nicht zu teuer ist.
Auf
dem Rückweg trenne ich mich von meiner Familie, um meinen ersten
Geocache in England zu finden. Auf dem Dakota habe ich gesehen, dass
nur knapp 500 Meter entfernt von unserer Herberge etwas versteckt
ist. Dazu muss ich über die Brücke, welche gegenüber des Einganges
ist, danach geht es weiter über den „Millenium Square“. Ich sehe
eine große silberne Kugel und ein paar bunte Lichter, die sich in
den vielen Brunnen spiegeln.
Außerdem komme ich an mehreren
Tischtennisplatten vorbei, die allesamt mit Kellen und Bällen zum
spontanen Spiel ausgestattet sind, kostenfrei. Kurze Zeit später
habe ich den Cache durch Zufall unter einem Stein gefunden und bin
auf dem Weg zurück.
Die
Familie wollte sich schonmal die Küche ansehen und Abendbrot essen.
Ich komme an einem „original Turkish Kebap“ vorbei und kann nicht
widerstehen. Wie wohl ein britischer Döner aussieht und schmeckt?
Der Verkäufer ist tatsächlich Türke und wir kommen ins Gespräch.
In ein paar Wochen wird er seinen Cousin in Frankfurt besuchen...
Der Mann hinter mir ist Pole und so fühle ich mich fast wie zu hause ;-)
Britischer Döner:
Der Mann hinter mir ist Pole und so fühle ich mich fast wie zu hause ;-)
Britischer Döner:
Es
sind nur noch ein paar Schritte zur Unterkunft, die schnell gemacht
sind. Wie ich erwartet habe sitzt die Familie noch in der Küche und
so essen wir gemeinsam zu Ende.
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